Struktur - Lernpfad

Website: E-Learning-System der Fachhochschule Potsdam
Kurs: Wissenschaftliches Arbeiten - ein Selbstlernangebot
Buch: Struktur - Lernpfad
Gedruckt von: Gast
Datum: Sonntag, 24. November 2024, 07:40

Beschreibung

Texte, Videos & Aufgaben zum vierten Kapitel.

Kapitelüberblick

WAS macht den Unterschied zwischen Inhalt & Prozess aus?

WIE gestalte ich den Aufbau meiner Arbeit und bilde sie in meiner Gliederung ab?

WELCHE Struktur gebe ich mir selbst, um diese Arbeit in dem vorgesehenen Umfang und der entsprechenden Zeit durchführen zu können?

Für WEN schreibe ich überhaupt?

WER unterstützt mich und mit wem sollte ich mich jetzt schon abstimmen?

Prozess & Inhalt

Gliederung

An dieser Stelle beschließen Sie also, wie Sie vorgehen – diese Vorgehensweise findet sich dann in den Kapiteln Ihrer Gliederung wieder. Bevor wir uns jedoch der inhaltlichen Logik Ihrer Gliederung zuwenden, ein wenig über den Rahmen, in den diese eingebettet ist.

Vor dem inhaltlichen Teil befindet sich Ihr Deckblatt und Ihr Inhaltsverzeichnis, manchmal wird auch noch eine Zusammenfassung, ein "abstract", oftmals in Englisch, der Arbeit vorangestellt. Den inhaltlichen Einstieg bildet Ihre Einführung – die Sie in einem letzten Schritt schreiben werden. Hinter Ihrem inhaltlichen Teil befinden sich Ihr Literaturverzeichnis, Ihre Anhänge und oftmals eine Erklärung, dass Sie die Arbeit eigenständig verfasst haben. Die vorgeschriebenen Elemente Ihrer Gliederung sind von Hochschule zu Hochschule ein wenig unterschiedlich; bitte halten Sie sich sehr genau an die Auflagen, damit Sie keine formalen Punkte verlieren.

Nun aber zum inhaltlichen Aufbau Ihrer Arbeit. Immer ausgehend von Ihrer Forschungsfrage ist es nun Ihre Aufgabe, einen logischen Aufbau in Kapiteln zu denken. In der nächsten Aufgabe werde Sie dies anhand eines Clusters Ihrer bisher gefundenen Inhalte aufbauen. Grundsätzlich gibt es verschiedene Logiken des Aufbaus einer Arbeit:

  • Die Clustermethode führt Sie in eine systematische Gliederung, in der Sie in etwa gleich wichtige Kategorien bilden.
  • Eine chronologische Gliederung ergibt nur dann Sinn, wenn die Zeitdimension wirklich Teil Ihrer Fragestellung ist.
  • Für die Arbeit mit Thesen können Sie deduktiv oder induktiv vorgehen: Deduktiv bedeutet, dass Sie eine eingangs aufgestellte These Schritt für Schritt belegen; induktiv stellt die Thesen erst anhand des gefundenen Materials auf.1

Egal, wie Sie sich entscheiden, folgende Aspekte sollten immer in Ihrer Gliederung bedacht werden:

  • Was genau wollen Sie herausfinden? (Forschungsfrage)
  • Wie genau werden Sie das tun? (Forschungsdesign)
  • Was ist der bisherige Stand der Diskussion zu Ihrem Thema (gerne in verschiedenen thematischen Kapiteln)?
  • Was haben Sie wie herausgefunden?
  • Wie sind Ihre Ergebnisse einzuordnen?

Titel

WISSENSVERMITTLUNG DURCH STORYTELLING IN UNTERNEHMEN

1 Einleitung

2 Wissensvermittlung

3 Storytelling

4 Wissensmanagement in Unternehmen

5 Fallstudien/Beispiele

6 Schlussfolgerungen: Erfolgsfaktor Wissensmanagement

7 Fazit/Zusammenfassung

Literatur

Anhang (Dokumentation der Expertengespräche)

vgl. AG Innovation, Organisation, Netzwerke (2014): Hinweise zum Anfertigen einer Hausarbeit - die Gute Gliederung. Philipps Universität Marburg. Online verfügbar unter: http://www.uni-marburg.de/fb21/i-on/studium/faqs/ha/handouts/gute-gliederung.pdf (Letzter Zugriff: 27.08.2014).

AUFGABE: Inhaltsverzeichnis

Vergleichbarkeit von Unterpunkten

Wie bereits erwähnt, sollten die Abschnitte Ihrer Gliederung in etwa gleichgewichtig sein. Dieses Gleichgewicht gilt es, auch in den unteren Ebenen weiterzuführen.

Dies beginnt ganz formal damit, dass die Nummerierung Ihrer Überschriften die jeweiligen Ebenen beachtet, sauber durchgehalten wird und nicht von Kapitel zu Kapitel variiert.

Die saubere Trennung Kapitelüberschrift – Unterüberschriften sollte auch inhaltlich Sinn ergeben. Bildhaft gesprochen: achten Sie darauf, dass Sie Kirschen und Melonen auf derselben Ebene haben und nicht Obst und Apfelkerne.

Die Vergleichbarkeit ist auch sprachlicher Natur. Ihre Unterpunkte sollten in einem Abschnitt immer gleich sein: Substantive, Halbsätze ... Sie werden merken, dass sich bei der Anpassung Ihrer Überschriften an sprachliche Kriterien auch der Inhalt schärft.

3. Dynamische Neuausrichtung der Arbeit von Öffentlichen Bibliotheken auf die urbane Lebenswelt

4. Weiterentwicklung des Lernraums Hochschulbibliothek

HERAUSFORDERUNGEN AN DIE BIBLIOTHEK DER ZUKUNFT 

1. Umfassende Veränderungen der Inhalte von Aus-, Fort- und Weiterbildung.

2. Durchsetzung einer bundesweiten Bibliotheksgesetzgebung inkl. Neuregelung des Urheberrechts

5. Ausbau/Reform der Informationsinfrastruktur von Wissenschaftlichen Bibliotheken (Open Access, Repositories, Forschungsdaten)

6. Digitalisierung analoger Sammlungen

7. Sicherstellung der Langzeitarchivierung

Die Investition in diese saubere Vergleichbarkeit lohnt sich – Zeit, die Sie hier investieren, spart Ihnen die doppelte Zeit beim Schreiben und Visualisieren. Sie setzen sich jetzt den Rahmen dafür, dass selbst dann, wenn Sie am Ende unter Zeitdruck geraten, die Systematik Ihres Vorgehens bewahrt bleibt. Vor allem aber steigen Sie so gedanklich bereits tiefer ein – was eine der primären Voraussetzungen für die Verhinderung von Schreibblockaden ist.

Umfang

Zur Struktur gehört auch die Länge Ihrer Arbeit, in der Sie die verschiedenen Unterpunkte unterbringen. Dies ist ein formaler Aspekt, den Sie zuallererst den Vorgaben Ihrer Hochschule, Ihrer Betreuerin oder Ihres Betreuers entnehmen sollten. Die empfohlenen Seitenzahlen sollten in Ihrer Planung für Sie bindend sein (nicht mehr, aber auch nicht weniger!). Lesen Sie genau: Beinhaltet die Seitenzahl nur den inhaltlichen Teil oder auch zum Beispiel das Deckblatt? In welchem Zeilenabstand und welcher Schriftgröße wird gerechnet?

Aber Vorsicht: oft gibt es keine solchen konkreten Anweisungen! Denn im Grunde ist es nicht die Quantität, die entscheidet, sondern die Qualität. Muster einer akademischen Abschlussarbeit ist die Monographie (für Dissertationen) oder der wissenschaftliche Fachartikel (für B.A.- und M.A.-Arbeiten) und der ist eher kürzer, kann aber alle Ergebnisse anschaulich und verständlich präsentieren. In einem Fall ohne strikte Vorgaben (wie häufig am Fachbereich Informationswissenschaften) setzen Sie sich selbst die "Ziellinie".

Betrachten Sie nun Ihr Inhaltsverzeichnis und teilen Sie in etwa Seitenzahlen zu. Geht die Rechnung auf? Brechen einzelne Kapitel aus und müssen evtl. geteilt werden? Auch hier lohnt sich die zeitliche Investition in die Struktur, denn so können Sie sich später beim Schreiben nicht verlaufen.

Zeitplanung

Es gibt eine große Fülle von Methoden zur Zeitplanung, auf die Sie zurückgreifen können, wie zum Beispiel Gantt-Diagramme1. Unabhängig jedoch davon, welche Methode Sie wählen: Ähnlich wie Sie Ihrer Arbeit ungefähre Seitenzahlen zuordnen, um Ihr Struktur zu geben, versuchen Sie auch eine gute Zeiteinteilung.

Die Basis von Zeitplanung kann unter ALPEN zusammengefasst werden: das Aufschreiben von Aktivitäten, das Abschätzen Ihrer Länge und das Reservieren von Pufferzeiten (realistisch ist in etwa ein Abzug von 40%) zum Eingang mit kontinuerlicher Anpassung durch Entscheidungen über Prioritäten und Nachkontrollen.

Hierzu sollten Sie sich zunächst einen Überblick über das verschaffen, was noch vor Ihnen steht: das Schreiben Ihrer Arbeit, das Visualisieren, das Formatieren. Denken Sie auch daran, dass Sie Zeiten für Überarbeitungen nach Feedback und Lektorat einplanen und auch Rücksicht auf externe Ressourcen nehmen müssen: auf das Lektorat, das Kopieren und auch auf das Binden Ihrer Arbeit.

Schätzen Sie realistisch ab, wieviel Zeit Sie zur Verfügung haben. Hierzu gilt es nicht, die maximale Zeit in Ihrem Kalender zu reservieren, sondern realistische Zeit – denn Sie haben ein Leben neben dieser Arbeit, das nicht auf Sie wartet und Sie mit Unvorhersehbarem konfrontieren wird. Sie werden außerdem auch Pausen benötigen und Momente haben, zu denen Sie nicht produktiv oder arbeitsfähig sind.

Aus dem Abgleich zwischen dem, was zu tun ist, und den Zeitressourcen, die Ihnen zur Verfügung stehen, ergibt sich ein realistischer, umsetzbarer Plan, an dessen Ende neben Ihrer Gliederung immer geschätzte Seitenzahlen und ein geschätztes Zeitbudget stehen. So sind Sie gut gerüstet. Wenn der Plan sich verändert – und das wird er – passen Sie ihn durch erneute Prioritäten an die neue Realität an. So bleiben Sie arbeitsfähig und schleppen nicht ein kontinuierlich schlechtes Gewissen mit sich herum.


vgl. Karall, Peter H. & Weikert, Aurelia (2010): Das Verfassen Wissenschaftlicher Arbeiten. Universität Wien. Online verfügbar unter: http://www.univie.ac.at/ksa/elearning/cp/schreiben/schreiben-13.html (Letzter Zugriff: 27.08.2014).

Adressat*innen Ihrer Arbeit

Adressat*innen:

  • Fachkolleg*innen in den unterschiedlichen Bibliothekstypen und Archivsparten
  • Studierende informationswissenschaftlicher Fächer
  • Bibliotheks-, Informations- und Archivwissenschaftler*innen
  • Fachinformationseinrichtungen, Verlage, Museen, Archive
  • Kultur- und Bildungspolitiker*innen
  • Beratungsunternehmen, Software Industrie

AUFGABE: Ihre Leser*innen

Bitte teilen Sie HIER Ihre Ergebnisse mit den anderen Teilnehmenden.

Zusammenarbeit mit Gutachter*innen

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