Zunächst einmal stimme ich meinen Vorredner*innen (oder Vorschreiber*innen (?)) bezüglich der sinnhaftigkeit der Bürger*Innenbeteiligung Taiwans zu. Ich finde es spannend und äußerst vorschrittlich so ein - wie es klingt - niedrigschwelliges Angebot zu schaffen und somit echte Beteiligung zu ermöglichen.
Wenn ich an weitere Beteiligungsmöglichkeiten denke, kommt mir die Form des Volksentscheids, wie es in der Schweiz üblich ist in den Sinn. Allerdings ist die Beteiligung an diesen Entscheiden noch lange nicht ideal. Ich denke, dass die Bevölkerung mehr direkt an demokratischen Entscheidungsprozessen beteiligt werden muss, sodass die Entscheidungen nicht zum Großteil in den Händen der Parteien liegen und die Menschen wiederum nicht das Gefühl behalten von „den da Oben“ „gesteuert zu werden“ (soweit der Narrativ) denn dann dürften sie selbst direkt mitmachen, wodurch meiner Meinung nach dir Frustration sinken würde. Die Art und Weise wie dies in Taiwan geschieht klingt wunderbar, da dies allerdings digital stattfindet, müsste man sich überlegen, wie man Menschen, die digital nicht bewandert sind (oder es nicht sein wollen) auch ohne die Nutzung einer App, die Möglichkeit bieten könnte auf Entscheidungen einzuwirken.
Ich kann mich dem oben bereits gesagtem ebenfalls nur anschließen. Ein Projekt wie in Taiwan, welches versucht die Demokratie niederschwellig zu halten würde ich mir in dem Umfang ebenfalls für Deutschland wünschen. In einer sich rasend schnell entwickelnden Welt ist es schwer sämtliche Prozesse ständig im Blick zu behalten. Zeitgleich werden von der Politik schnelle Handlungen erwartet. Diese Kombination führt zu einem Gefühl des abgehängt werdens, bzw. zu dem Gefühl dass Entscheidungen hinter verschlossenen Türen gefällt werden. Die App DEMOCRACY, welche für jeden kostenlos zur verfügung steht, ist dabei ein Tool welches ich sehr spannend finde. Sie Liefert Einblicke in Laufende Abstimmungen und lässt überprüfen welche Abgeordneten für welches Thema wie Votiert haben.
Meiner Meinung nach müsste zudem nicht nur echte Beteiligung geschaffen werden, sondern auch politisch geschult werden, sodass weitesgehend alle Menschen wirklich aktiv mitgestalten können. Die Programme der Parteien sind den meisten Menschen fremd usw. Wir bräuchten mehr politische Schulung, damit die Menschen nicht nach Werbekampagnien (sollten meiner Meinung sowieso verboten werden, da es keine Aufklärung ist) wählen. Es muss Aufklärungsarbeit geleistet werden, damit echte Partizipation möglich ist. Das geht jedoch, wie oben schon erwähnt, konträr gegen die Absicht die Kontrolle zu behalten....