Meinungsfreiheit

Meinungsfreiheit

بواسطة - Sophie Elisabeth Best
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Ich fand den Vortrag von Ranga sehr spannend. Es ist schon erstaunlich wie sich ein so kleines Land ohne eigene natürliche Ressourcen in vielen Bereichen so rasant entwickeln konnte, vor allem bei Betrachtung der Nachbarländer. Auf den ersten Blick wirkt das Land sehr fortschrittlich und modern, - durch den Vortrag konnte ich ein bisschen hinter diese Kulisse sehen. Singapur bezeichnet sich selbst zwar als Demokratie, aber bei genauerer Betrachtung bleiben viele wesentliche Merkmale auf der Strecke, vor allem in Bezug auf die Freiheitsrechte, wie Meinungs- und Pressefreiheit. Auch die Tatsache, dass für 3 Teelöffel Heroin die Todesstrafe verhängt wird lies mich schlucken. Ich finde es spannend, dass anscheinend trotzdem große Teile der Bevölkerung ein so starkes Vertrauen in die Regierung haben, wenn man die Wahlergebnisse betrachtet. 


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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - مستخدم محذوف
Naja, ich denke, dass dieses Vertrauen der älteren Generation - ich hatte zumindest verstanden, dass diejenigen die Regierungsform immer wieder so wählen würden - auch ganz viel auf alte Glaubenssätze und Gewohnheit zurückzuführen ist.

Menschen sind ja in der Regel nicht so gut dazu zu bewegen aus alten Mustern auszubrechen und verharren lieber in Situationen, die sie ganz gut kennen, weil sie mit bekannten Variablen kalkulieren können.

Ich vermute, dass sich das zunehmend verändern wird. Die ältere Generation "stirbt aus" und die neue Generation "wächst nach", womit das Stimmungsbild sich mehr Richtung Ideale der jüngeren Generation verschiebt. Man muss ja auch bedenken, dass Singapur noch nicht so lang eigenständig ist und sicherlich nicht viel "politischen Einfluss aus dem Westen" erhält. Einmal davon abgesehen geben ja auch die asiatischen Ländern ein sehr konkretes und sicher auch groß einflussnehmendes Beispiel für solche kleinen Regierungen ab, weshalb es schwer ist, sich in so einem "Politikmilieu" in eine andere Richtung zu bewegen. Wäre also wieder anzuzweifeln, ob die Verjüngung der Bevölkerung überhaupt einen politischen Wandel vollziehen würde.

Ich persönlich finde jedenfalls die echt harte Sanktionierung/Bestrafung + die Ängste der jüngeren Bevölkerung total konträr zum technologischen Fortschritt. Man könnte vermuten, dass Technologien absolut emotionslos/kühl sind und deshalb der Fortschritt total gut zu dem Regierungsstil passt. Wäre jedenfalls ein interessanter Untersuchungsgegenstand.
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - Eda Yilmaz
Ich fand die Präsentation von Ranga auch sehr interessant und spannend, weil ich mich zuvor noch nie mit Singapur beschäftigt hatte. Der Input hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Was mich aber ehrlich gesagt auch sehr schockiert hat ist auch, dass es dort die Todesstrafe gibt.
Ranga hatte in ihrer Präsentation ein Bild gezeigt, worauf vier Kinder Flaggen von Singapur hatten. Mir ist aufgefallen, dass ich bis jetzt noch nie in meinem Leben die Flagge von Singapur gesehen hatte. Natürlich habe ich mich gefragt, was diese Symbole bedeuten. Ich habe herausgefunden, dass die Farbe Rot die universelle Brüderlichkeit und Gleichheit der Menschen symbolisiert und weiß für die Reinheit und Tugend. Der Halbmond (oben links) steht für eine junge, aufsteigende Nation. Die fünf Sterne für Demokratie, Frieden, Fortschritt, Gerechtigkeit und Gleichheit.

[Die Quelle dazu: https://www.goruma.de/laender/asien/singapur/politisches-system]
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - Emma Remisch

Hey Eda, 


mir ging es da ähnlich wie dir. 

Ich habe mich zuvor selbst noch nicht mit Singapur beschäftigt und fand den Input Ranga äußerst spannend. 

Die Bedeutung der Flagge hat mich auch interessiert, allerdings bin ich nicht zum nachschauen gekommen, daher danke für deine Recherche an dieser Stelle!

Ich finde die Bedeutung der 5 Sterne in dem Zusammenhang sehr interessant. Da sie für sich stehend sehr positiv sind. Bei Gerechtigkeit musste ich mit Hinblick auf die Todesstrafe etwas schlucken.. allerdings ist die Idee oder die Bedeutung von dem wie eine gerechte „Bestrafung“ (wobei sich diese beiden Begriffe für mich persönlich ausschließen) aussieht dort wohl eine ganz andere als hierzulande. 

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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - Susan Carolin Hagemann
Die Präsentation von Ranga war sehr spannend und ich fand es sehr schön, dass sie uns so tiefe Einblicke gegeben hat. Besonders als sie am Ende meinte, dass sie sich „schuldig“ fühle, so negativ über Singapur zu sprechen und es viele schöne Seite gibt. Ihr Zwiespalt war deutlich spürbar, weshalb bin ich ihr sehr dankbar für diesen Einblick bin.

Besonders bei mir hängen geblieben ist die Begründung für den Unterschied bei den Wahlen zwischen der jüngeren und der älteren Generation und das Fake-News-Gesetz. Mit dem Gesetz habe ich als erstes etwas Positives verbunden, bis sie den Inhalt bzw. die Auswirkungen erläuterte. Mir war zwar bewusst, dass Singapur keine wirkliche Pressefreiheit besitzt, jedoch das sie auf Platz 151 von 180 liegen, war mir nicht bewusst.

Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/fake-news-gesetz-in-singapur-ein-weiterer-schritt-in-die-100.html
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - Larkin Liederwald
Danke für den link. Finde das Gesetz und die damit einhergehenden Konsequenzen "spannend", weil es auch hier ja immer eine Debatte dazu gibt wie mit fake-news umgegangen werden soll. Ich wusste so gut wie nichts über die Politik in Singapur und es war neu für mich, wie stark die Pressefreiheit dort eingeschränkt ist.
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - مستخدم محذوف
Ich kann nur sagen, dass auch ich den Beitrag von Ranga spannend fand. Ehrlich gesagt fühle ich mich nach diesem Vortrag noch nicht wirklich bereit mehr darüber zu sagen. Nachdenklich hat mich natürlich gemacht, dass in Singapur noch die Todesstrafe verhängt wird. Ich war bereits selbst dort und habe es als sehr Gastfreundlich erlebt, zumindest in dem Arbeitskontext in dem ich mich dort befand. Im Gegensatz zu Indien, wo in Kalkutta keinerlei Recycling stattfindet und der Müll einfach auf die Straße geworfen wird, die Luft nach verbranntem Plastik roch schien mir Singapur geradezu besessen von Sauberkeit. Spucken auf die Straße wie wir es hier kennen ist dort bei Strafe verboten. Dies sage ich ohne jegliche Wertung, jedoch finde ich es sehr interessant wie Geschichte und Geografie Einfluss auf ein kulturelles zusammenleben haben können. Gerne hätte ich noch nähere Einblicke bekommen.
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - مستخدم محذوف
Aus dem Vortrag konnte ich mitnehmen, dass es eine dominante politische Gruppe oder Partei gibt, die Wahlen sind weder frei noch parteiisch. Bei kompetitiven autoritären Wahlen gibt es oft eine strenge Regierungskontrolle darüber, wer für ein Amt kandidieren kann, und Verfahren, die die Regierungspartei überproportional begünstigen. Die Einteilung widerspricht der rein binären Betrachtung von Diktatur und Demokratie. Singapore hat ein dominantes Parteiensystem, in dem freie und faire Wahlen abgehalten werden, aber dennoch nach jeder Wahl eine politische Partei die Kontrolle über alles hat. Dominante Parteiensysteme werden oft zu echten demokratischen Mehrparteiensystemen, wenn politische Parteien ihre Positionen ändern und sich die öffentliche Meinung im Laufe der Zeit ändert.
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - Zilan Aca
Hey Nafkumbi,
das lies mich auch schlucken. Offiziell gilt Singapur als eine parlamentarische Demokratie aber eigentlich, wird wie du schon sagtest das Land seit seiner Unabhängigkeit von einer Partei regiert und zwar „People‘s Action Party“. Dieser Partei wird stets nachgesagt, dass sie beispielsweise Oppositionelle verfolgen. Die Partei steht für die Werte „Recht und Ordnung“ weshalb ich es auch nicht mehr so erschreckend finde das die Todesstrafe noch verhängt wird, wenn ich mir das durchlese. Singapur wirkt nicht wie eine parlamentarische Demokratie auf mich, sondern wie ein Ein-Parteien-Staat.
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - Virginia Ruß
Und genau hier haben wir die Pseudo-Partizipation eingebettet im hierarchischen System. Das ist keine echte Demokratie oder Partizipation, da allerdings alle Stimmberechtigten wählen können, wird das Gefühl von Partizipation geweckt, wodurch von echter Demokratie gesprochen wird. Es ist traurig, dass dies so ausgeführt wird. Man müsste eigentlich mal darüber eine echte Abstimmung gestalten, ob die Todesstrafe abgeschafft werden sollte. Allerdings sehe ich hier schon das Problem. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Menschen dort mit Nein antworten würden, da es einfach aus traditioneller Sicht richtig und nachvollziehbar erscheint. Es müsste hier Aufklärungsarbeit geleistet werden, was die dominante Regierung mit Sicherheit nicht tun wird, da sie ja die alten Werte weiter vertreten sehen möchten. Demnach ist das System der Pseudo-Partizipation von der Regierung gewollt und per Indoktrination ebenso von der Bevölkerung abgesegnet.
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - Falko Netsch
Neben den vielen kritischen Aspekten über Demokratie und der restriktiven Drogenpolitik in Singapur finde ich die von Ranga angesprochene Wohnungspolitik spannend. Ähnlich wie in Berlin ist der Wohnraum knapp und dass über 80 % der Singapurianer in staatlichen oder Sozialwohnungen leben, finde ich sehr bemerkenswert. Meines Erachtens ist das ein Beispiel dafür, dass ein Immobilienmarkt in staatlicher Hand für Wohnraum und vielleicht auch für sozial-gerechtere Lebensverhältnisse in diesem Segment sorgen kann.
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - مستخدم محذوف
Ich fand den Vortrag von Range ebenfalls sehr interessant. Ich habe schon einige Dokus über Singapur gesehen. Meiner Meinung nach handelt es sich in dort um eine reine Pseudo-Demokratie. Eine Pressefreiheit ist praktisch nicht gegeben – das sagt schon mal sehr viel. Strafen für bereits kleine Vergehen fallen oft drakonisch aus. Wie schon die anderen Kommiliton*innen erwähnten, gibt es dort auch noch die Todesstrafe.
Trotzdem fühlen sich die meisten Singapurianer wohl in ihrem Land. Vermutlich beruht dies aber auf einem Deal: es herrscht sein sehr hoher Lebensstandard, hoher Verdienst, gute Bildung, beste Infrastruktur, praktische keine Kriminalität. Im Gegenzug wird dafür wird maximale Anpassung gefordert.
Das sogenannte Fake-News-Gesetz mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen. Im Endeffekt bestimmt aber die Regierung, ob es sich um Fake-News handelt. Und damit ist die Pressefreit komplett dahin. Strafen bis 450.000 € oder bis 10 Jahre Haft sind vorgesehen und werden auch durchgesetzt.

https://www.deutschlandfunk.de/fake-news-gesetz-in-singapur-ein-weiterer-schritt-in-die-100.html
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Re: Meinungsfreiheit

بواسطة - مستخدم محذوف
Ich finde die Kritik an den Zuständen in Singapur sehr gerechtfertigt und wichtig. Oft lohnt es sich auch einen vergleichenden Blick in das eigene politische Umfeld zu werfen, beispielsweise innerhalb der EU. In Bezug auf die Pressefreiheit werden auch hier immer wieder aktuelle Debatten geführt, wie zum Beispiel als in Frankreich das filmen und Veröffentlichen von Polizeieinsätzen verboten werden sollte (https://de.euronews.com/2020/12/01/darf-man-prugelnde-polizisten-filmen-sicherheitsgesetz-entzweit-frankreich). Auch die Gesetzgebung zum sogenannten Upload-Filter wurde heftig kritisiert. Natürlich weiß ich dass diese Problematiken in keiner Relation beispielsweise zur Todesstrafe in Singapur stehen. Aber wir müssen uns bewusst sein, dass demokratische Freiheiten nicht gottgegeben sind, sondern teilweise auch verteidigt werden müssen.