Vorab möchte ich Anmerken, dass mir bei dem Video von Prof. Dr. Mausfeld bewusst ist, wie er die Lippmann-Dewey-Kontroverse ausführt, um seine persönliche Meinung zu untermauern und zu einer umfassenden Meinungsbildung verschiedene Ansichten herangezogen werden müssten. Dennoch fand ich den kurzen Ausschnitt sehr interessant, vor allem die Darlegung der Gegenteiligkeit der Wurzel der jeweiligen Ansichten. Mich hat vor allem die Ausführung zu Lippmann zum Denken angeregt, welcher die Notwendigkeit einer repräsentative Demokratie damit argumentiert, dass die "allgemeine" Bevölkerung nicht über das notwendige Denk- und Handlungsfähigkeit verfügt, und somit lediglich als aussenstehende Zuschauer agieren sollten. Sicher auch Mausfelds Darstellung geschuldet klingt es nach einem Vorgehen, welches das Ziel hat eine Demokratie möglichst undemokratisch zu gestalten. Dewey stellt dem Gegenüber (was wir auch in einem früheren Forum zur Basisdemokratie bereits diskutiert hatten), dass die Öffnung des Öffentlichen, politischen Raums auch das vermittelte, politische Wissen der Bürger:innen erweitern könnte. Eine vermehrte Basisdemokratie könne eine verstärkte Identifikation der Bürger:innen mit der Politik bewirken und somit zur politischen Bildung anregen. Sicher ist trotzdem nicht außer Acht zu lassen beziehungsweise in Überlegungen mit einzubeziehen, dass Menschen, welche sonst nichts mit Politik zu tun haben und an entsprechenden Abstimmungen teilhaben, nicht über das entsprechende Hintergrundwissen verfügen und durch Volksentscheide auch die Gefahr bestehen könnte, dass die Stimme von Minderheiten untergeht.
Ich weiß nicht ... Ich finde es schon wieder sehr schwierig irgendetwas zu den Videos zu sagen. Mausfelds Argumentation "schmeckt gut, wenn man sie sich auf der Zunge zergehen lassen will". Aber das macht schon ein merkwürdiges Bauchgefühl. Ich hätte mir die Kontroverse lieber gern von wem anderes erklären lassen.
Mir kommt noch der Gedanke auf, dass ich Lippmanns Ansätze schwierig vereinbar mit unseren Grundrechten finde. Generell klingt es sehr kapitalistisch orientiert. Ich sehe das sehr kritisch, wenn ich an meine ethische Haltung denke.
Ich habe gestern ein Gespräch darüber geführt, dass ich dankbar dafür bin in der Schulzeit verpflichtet worden zu sein, an Ausflügen ins Theater, Symphonien etc. teilzunehmen, weil ich sonst niemals festgestellt hätte, dass ich das sehr gern mag. Im Prinzip hat mir dieser Zwang eine Tür in eine Welt geöffnet, die ich sonst niemals betreten hätte. Ich sehe es mit der politischen Bildung genauso: Menschen sollten politische Meinungen haben dürfen. Das entscheidende dabei ist doch die Art und Weise wie politische Informationen fließen und wie zugänglich sie am Ende sind. Hatten wir in der Woche zuvor thematisiert.
Mir kommt noch der Gedanke auf, dass ich Lippmanns Ansätze schwierig vereinbar mit unseren Grundrechten finde. Generell klingt es sehr kapitalistisch orientiert. Ich sehe das sehr kritisch, wenn ich an meine ethische Haltung denke.
Ich habe gestern ein Gespräch darüber geführt, dass ich dankbar dafür bin in der Schulzeit verpflichtet worden zu sein, an Ausflügen ins Theater, Symphonien etc. teilzunehmen, weil ich sonst niemals festgestellt hätte, dass ich das sehr gern mag. Im Prinzip hat mir dieser Zwang eine Tür in eine Welt geöffnet, die ich sonst niemals betreten hätte. Ich sehe es mit der politischen Bildung genauso: Menschen sollten politische Meinungen haben dürfen. Das entscheidende dabei ist doch die Art und Weise wie politische Informationen fließen und wie zugänglich sie am Ende sind. Hatten wir in der Woche zuvor thematisiert.
Ich stimme Dir da weitgehend zu, Sophie. Prof. Dr. Mausfeld bringt hier ganz stark seine seine persönliche Sicht mit ein und zum Teil kann ich diese auch nachvollziehen wenn es um das Menschenbild geht. Unsicher bin ich mir ob Deweys Öffnung des politischen Raums auch wirklich bei jeder Person ankäme ohne von pol. oder anderen interessensgruppen kontrolliert und eingefärbt zu werden. So stellt sich mir die Frage ob dies überhaupt möglich wäre und wie diese offene Transparenz aussehen sollte. Ich kann mir vorstellen, dass die Komplexität der politischen Welt nicht für jeden greifbar ist. Es sollte sicherlich aus Humanistischer Sicht das Ziel sein, das stimmt. Jedoch denke ich zum Teil an die Vorlesung von Prof. Schiffer. Wieviel Zeit kann man investieren um sich der Komplexität der politischen Debatten anzunähern und sucht dann wirklich jede Person die Wahrheit dahinter oder einfache Antworten. Die Frage bleibt hier für mich vorrangig bei dem "wie"?
Es ist einfach wichtig, die Bevölkerung weiterhin als Experten zu betrachten. Volksvertreter*innen können niemals in allen Belangen für ein einzelnes Individuum entscheiden, welche Bedürfnisse wie am besten erfüllt werden. Das Argument, dass die Bevölkerung "keine Ahnung" hat ist dahingehen schwachsinnig, dass der Staat seine Pflicht erfüllen könnte seine Bevölkerung zu bilden und dies nicht getan hat bzw. noch heute nur in wenigen Ausnahmen tut.
Wenn also die Bevölkerung nicht nur als Experten der Erfüllung ihrer eigenen Bedürfnisse sind sondern auch geschult worden sind, sllte es kein Problem mehr sein, auch ohne Volksvertreter*innen politisch zu agieren.
Natürlich ist der Rahmen das ausschlaggebende, was möglich ist und was nicht und nicht die Unwissenheit von der Bevölkerung.
Wenn also die Bevölkerung nicht nur als Experten der Erfüllung ihrer eigenen Bedürfnisse sind sondern auch geschult worden sind, sllte es kein Problem mehr sein, auch ohne Volksvertreter*innen politisch zu agieren.
Natürlich ist der Rahmen das ausschlaggebende, was möglich ist und was nicht und nicht die Unwissenheit von der Bevölkerung.