Das Desinformation ein Mittel der Rechten ist war mir vor dem Vortrag zwar schon klar, allerdings wurde mir durch Stegemanns Beitrag erst bewusst warum der geführte Diskurs sich so aussichtslos anfühlt. Weil es eben nicht um die Richtigkeit von Informationen geht. Es geht nicht um einen Meinungsaustausch geschweigedenn darum einen Konsens zu finden. Dass genau dieses Vorgehen auch "preisgegeben" wird, lässt es auf mich noch demokratiegefährdender also ohnehin schon wirken. Ich merke das ganz praktisch im immer wieder kehrenden Austausch mit einer Person, die in das neurechte Querdenkerspektrum "abgerutscht" ist. Selbst auf die konkretesten Hinweise meinerseits auf die offensichtliche Unrichtigkeit einer Nachricht ihrerseits folgt stets die Aussage, dass meine Quellen und Recherchearbeiten sich auf der"Lügenpresse" beruhen. seriöse Quellen sind keine seriösen Quellen mehr. Sie wurden zu den unseriösen und die unseriösen zu den seriösen. Auf der Grundlage dieser verschiedenen Warhnehmung von Wahrheit und Lüge lassen sich - meiner Meinung nach - keine Diskurse führen, es kann kein Konsens entstehen.
Vor allem die Legitimation der Desinformation hat mich überrascht. Damit hat die rechte natürlich einen erheblichen Vorteil wenn es um Informationen im Internet geht. Die Stimmung immer mehr in die Emotionalität zu lenken und zu spalten ist genau das was den Rechten in die Hand spielt. Ich fand den Vortrag sehr spannend und bin doch sehr überrascht wie weitgehend die Entwicklung der öffentlichen Kampagnen heute geht. Das Beispiel mit der sogenannten "cancel culture" und wie die Thematik fingiert war und eigentlich die öffentlich rechtlichen die Rechte für den Winnetou Film einfach nicht mehr eingekauft haben und was dann daraus gemacht wurde zeigt wie die Mobilisierung der Massen gelinkt und sollte nachdenklich machen.
Ich fand den Vortrag sehr spannend. Danke dafür an Patrick und dass er eingeladen wurde. Was ich als Gedanken am meisten mitnehme ist eigentlich sein Abschluss, dass wir technische Innovation nicht überschätzen dürfen und Desinformation zwischenmenschlich statt findet. Und was ich auch noch mal einen wichtigen Punkt fand, wie ihr beiden ja auch schreibt, dass Lüge und Desinformation gar nicht mehr als etwas schlimmes gewertet wird und auch das Aufdecken von fake News gar nicht wirklich am Weltbild rüttelt.
Im Umgang mit dem Glaube an Verschwörungsideologien gibt es viele Beiträge, die darauf hinweisen, dass diese Ideologien eine psychische Funktion haben und es ein Stadium gibt, in dem, wie du es auch beschreibst, Emma, die Menschen mit Informationen dort nicht mehr herausgeholt werden können. Es geht dann gar nicht mehr um das wirkliche Verstehen von dem was wahr ist und dem was nicht. Die Amadeu-Antonio Stiftung hat einige Publikationen dazu, auch zum Umgang damit. Vielleicht findest du da ja etwas, das dir weiterhilft. https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/
Im Umgang mit dem Glaube an Verschwörungsideologien gibt es viele Beiträge, die darauf hinweisen, dass diese Ideologien eine psychische Funktion haben und es ein Stadium gibt, in dem, wie du es auch beschreibst, Emma, die Menschen mit Informationen dort nicht mehr herausgeholt werden können. Es geht dann gar nicht mehr um das wirkliche Verstehen von dem was wahr ist und dem was nicht. Die Amadeu-Antonio Stiftung hat einige Publikationen dazu, auch zum Umgang damit. Vielleicht findest du da ja etwas, das dir weiterhilft. https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/
Ich denke, dass es auch schwierig wird Menschen beispielsweise in rechten Kreisen von Fake News zu überzeugen, wenn sie emotional beteiligt sind beziehungsweise denken sie seien emotional beteiligt. Ab dem Zeitpunkt fängt es an das Menschen eine verzerrte Wahrnehmung haben und nicht mehr differenzieren können zwischen Wahrheit und Lüge.
Vielen Dank für diesen super spannenden Input von Patrick Stegemann. Sein Gleichnis von der Klimakrise der öffentlichen Meinung fand ich überaus passend. Jeder/ jede kennt das Gefühl des Misstrauens und irgendwie kommt es mir so vor, als ob unsere Gesellschaft immer mehr in diese „Ich glaube an nichts mehr“ – Stimmung rutscht und sich dadurch immer mehr kleine abgekoppelte gesellschaftliche Räume mit eigener Rationalität bilden. Ich glaube, dass dieser Prozess Gemeinschaftssinn und allgemeinem Konzens verhindert und zu immer mehr Unzufriedenheit führen kann.
Es war noch mal spannend zu hören, wie Fake news ein großes Problem in unserer Gesellschaft sind, da sie Fehlinformationen verbreiten, Verwirrung stiften und zu Gewalt führen. Diese Nachrichten können sich schneller als früher über soziale Medien verbreiten, oft bevor die Richtigkeit der Nachrichten überprüft werden kann. Dies kann dazu führen, dass Menschen sich aufgrund falscher Informationen Meinungen bilden und zu einer weiteren Polarisierung der Meinungen führen. Fake News können auch verwendet werden, um die öffentliche Meinung zu manipulieren und politische Kampagnen zu beeinflussen. Darüber hinaus kann es zu einem Vertrauensverlust in Medien und andere Informationsquellen sowie zu einem Vertrauensverlust in Regierungen, Institutionen und sogar ineinander führen.
Mir hat der Vortrag auch sehr gut gefallen. Es versetzt mich immer wieder in Staunen, welchen Einfluss Fehlinformationen haben, besonders in Sozialen Medien. Ich bin selbst immer wieder erschrocken, wie eigentlich schlaue und intelligente Menschen aus meiner Umwelt teilweise, sofern diese sich persönlich bedroht fühlen, total engstirnig denken und handeln. Bei gefühlt persönlicher Bedrohung scheint der verstand tatsächlich auszusetzen. Eine sachliche Diskussion ist leider nicht möglich. Ich bekomme dann immer nur den Kommentar: "Du wirst schon noch sehen, warte ab." Irgendwie total schade
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