Wissensverwaltung und -bearbeitung

An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein paar Literaturverwaltungsprogramme vorstellen.

Zunächst jedoch zum Wortverarbeitungsprogramm Ihres Computers, Laptops, Notebooks etc.: Dort steht Ihnen aller Wahrscheinlichkeit nach eine Möglichkeit zur Verfügung, Quellen zu verwalten. Die sollten Sie im Rahmen des Schreibprozesses nutzen, da Sie damit direkt im Text auf Quellen zurückgreifen können und es eine automatische Erstellung der Bibliografie ermöglicht. Allerdings haben Sie dort in der Regel keine Möglichkeit, die Quellen mit Inhalten, Zitaten etc. zu kombinieren - und sollten es somit unbedingt ergänzen - manuell mit Karteikarten, wie in Ihrer Aufgabe angelegt, oder durch die Nutzung eines Literaturverwaltungsprogramms.

Manuell haben Sie die Wahl, eine Karte pro Text aufzubereiten oder direkt über die Inhalte zu gehen, wie in Niklas Luhmanns1 berühmtem Zettelkasten. Hierzu schreiben Sie jeweils eine Idee oder ein Zitat auf einen Zettel mit den Quellenangaben auf der Rückseite. Nach und nach können Sie Überschriften zuordnen und die einzelnen Gedanken direkt miteinander in Bezug setzen. So schreibt sich Ihr Inhaltsverzeichnis quasi von allein und Sie werden beim Schreiben keine Schwierigkeiten haben, Ihre Quellen zuzuordnen. Dieses System können Sie auch mit der Quellenverwaltung Ihres Wortverarbeitungsprogramms umsetzen oder direkt in einem Mindmapprogramm.

Wichtig für die Auswahl Ihres Literaturverwaltungsprogramms ist, welche Campuslizenz Ihre Hochschule hat, worauf Sie demnach kostenfrei zurückgreifen können. Für längere Arbeiten wie Dissertationen kann es sich auch lohnen, das ideale Programm privat anzuschaffen. Die TU München hat hierzu einen Vergleich aller Funktionen durchgeführt.2 Hier in Kürze:

  •  Citavi ist an deutschen Hochschulen sehr verbreitet. Es kombiniert Literaturverwaltung mit Wissensorganisation und Arbeitsplanung über eine sehr nutzerfreundliche Oberfläche. Eine Grundversion, die auf 100 Einträge begrenzt ist, ist kostenlos. Weitere Lizenzen sind an den PC Pools der Hochschule installiert. Citavi zeichnet sich dadurch aus, dass es bibliographisch exakt arbeitet und Ihre Bearbeitung von Texten, eigenen Gedanken und Gliederungspunkten bis hin zum Vorbereiten des Schreibens sehr praktisch unterstützt. Wie alle Literaturverwaltungsprogramme arbeitet es sehr intensiv mit Ihrem Textverarbeitungsprogramm zusammen. (Für Mac-Nutzer ist es nur mit einer Windows-Installation unter Parallels verwendbar - das allerdings problemlos. Eine Online-Version ist angekündigt.)
  • Das bisher weniger verbreitete Programm Synapsen - hypertextueller Zettelkasten von Markus Krajewski ist Citavi sehr ähnlich, hat aber nicht die ausgefeilte Benutzeroberfläche. Hiermit kann man arbeiten ("verzetteln") wie früher mit Papierzetteln (es läuft in einer Java-Umgebung offline).
  • Zotero ist eine Firefox-Extension mit Word-Addin, so eignet es sich besonders für diejenigen unter Ihnen, die hauptsächlich online Quellen einsehen. Zotero ist ein kostenfreies Angebot.
  • EndNote ist ein sehr ausgereiftes (teures) Programm, das auch sehr zuverlässig mit Textverarbeitungsprogrammen arbeitet. Wenn Sie Ihre Quellen online und nicht auf Ihrem Desktop verwalten, bietet es weniger Funktionen, ist aber kostenfrei.

  • Mendeley ist das Programm, das Literaturverwaltung am meisten mit Funktionen sozialer Netzwerke verbindet. Zudem ist Mendeley integrierbar für den besseren Datenimport online und sehr gut in der Verwaltung von PDFs.

1 Niklas Luhmann war ein deutscher Soziologe, in dessem wissenschaftlichen Nachlass sich auch ein Zettelkasten befand, der sein Gedankenwerk beinhaltete. Auf seinen Zettelkasten basieren heute viele Programme, die Wissen nicht nur sammeln, sondern auch vernetzen.

vgl. Böhner, Dörte; Stöber, Thomas & Teichert, Astrid (2014): Softwarevergleich Literaturverwaltung - 4. Aktualisierung. Technische Universtität München. Online verfügbar unter: http://www.ub.uni-frankfurt.de/literaturverwaltung/literaturverwaltungsprogramme_im%20_ueberblick.pdf (Letzter Zugriff: 28.08.2014).