neue Rahmenbedingungen?

neue Rahmenbedingungen?

von gelöscht -
Anzahl Antworten: 16

Hallo allerseits!


Ich frage mich immer noch, welche Bedingungen geschaffen werden müssen, um in hierarchischen Strukturen wie in der Wohlfahrtspflege mehr Partizipation zu ermöglichen. Ganz speziell hänge ich an dem Begriff „Erziehung“, der fiel, als in der Austauschrunde einige Arbeitsfelder abgeklopft wurden. Meinen Kenntnissen entsprechend ist der Begriff Erziehung veraltet, weil dieser Begriff automatisch ein Machtgefüge zwischen denen, die sagen „wo es lang geht“ und denen, die folgen müssen, schafft und die „gesünderen“ Methoden zum Begleiten, Unterstützen, Leiten nicht genug Raum haben, um Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen.

Speziell auf dieses Beispiel bezogen, denke ich, dass hierarchische Strukturen nicht ersetzt werden können, solange wir Begriffe wie Erziehung, Stiefmutter (anstatt vorurteilsfreie Begriffe wie „Bonuseltern“) etc. in unserem Sprachgebrauch beibehalten - bezogen auf Veränderungen hierarchischer Strukturen in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. 

Miteinander funktioniert über Kommunikation. Diese ist geprägt durch unsere Sprache. Ich finde, dass Veränderungen in unserer Sprache (Gendern ist ein gutes Beispiel) auch Veränderungen in unserem Denken, Reflektieren, Haltung und Handeln schafft. Das würde nun als Fazit mit sich bringen, dass man neue Bedingungen schafft, indem neue Worte für zu verändernde Dinge/Strukturen in den Sprachgebrauch eingeführt werden sollten?!

Als Beispiel für „Erziehung“ fällt mit direkt der Titel „Leitwölfe sein“ von Jesper Juul ein. Oder das Ersetzen vom „Bild der Stiefmutter“, indem man der Rolle der Stiefmutter einen neuen Begriff zuführt, der erst einmal ohne Vorurteile eine ganz andere Ausgangssituation schafft, weil die emotionale Belastung vom „Bild der bösen Stiefmutter“ (geprägt durch die absolut wundervollen schaurigen Märchen) wegfällt. Das ließe sich sicher auch auf andere Bereiche übertragen. Eventuell könnte man auch alte Glaubenssätze ins Spielfeld bringen, die sich an hierarchischen (bekannten) Strukturen klammern?

Schönen Abend noch!

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Re: neue Rahmenbedingungen?

von Matthias Schreckenbach -
Besten Dank für deinen Beitrag. Der Begriff Erziehung ist sicher noch im Alltag absolut en vogue. Vielleicht wäre es eine Idee den Begiff unter dem weitgefassten Aspekt der Bildung zu verstehen. (wie im Englischen). Die Frage ist doch, wie wir als Fachleute den Begriff besetzen. Haim Omer hat ein interessantes Buch "Neue Autorität" geschrieben. Ich finde dort wird das Spannungsfeld zwischen einseitig genutzter Macht und notwendiger, wohl definierter Autorität sehr schön aufgemacht. Sprache ist sicher mächtig und es gilt dies auch ständig im Blick zu haben und zu reflektieren. Die Frage wieviel Partizipation an welcher Stelle, sowohl in demokratischen Strukturen (direkte Demokratie) und oder in verschiedenen Arbeitsfeldern wird uns wohl immer beschäftigen.
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Re: neue Rahmenbedingungen?

von Sophie Elisabeth Best -
Ich gehe total mit dir mit, dass ich mich auch an dem Begriff der Erziehung aufhänge und mich an dem entstehenden Machtgefüge und autoritären Verhältnissen störe. Ich finde du hast schön beschrieben, wie unser Miteinander über Kommunikation funktioniert und durch Sprache geprägt ist. Trotz allem finde ich auch den von Matthias beschriebenen Ansatz spannend Worte unter einem anderen Aspekt zu betrachten und hervorzuheben, wie wir sie besetzten. Dazu fällt mir die Ausführung von Frau Prof. Dr. Lorenz-Sinai aus meinem Seminar "psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter" ein. Sie verwendet den Begriff Störungen, jedoch nicht in dem Sinne, dass das Kind "in sich selbst" gestört ist, sondern, dass das Kind in seiner Entwicklung von Außen gestört wird (z.B.: durch traumatische Erfahrungen, Kindeswohngefährdung, etc.). Ein Kind mit Störung beschreibt somit ein Kind, welches ein bestimmtes Verhalten entwickelt hat aufgrund einer Störung von Außen. Diese neue Betrachtungsweise auf den Begriff der Störung fand ich sehr interessant. Ein anderes Beispiel wäre aus der Sozialmanagement-Vorlesung die Verwendung von "Sozialmanagement vs. managen des Sozialen".
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Re: neue Rahmenbedingungen?

von gelöscht -
Ich stimme Ihnen zu, Herr Schreckenbach, dass ein gutes Gleichgewicht herrschen muss. Ich denke vielmehr an die Glaubenssätze, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und der Begriff der Erziehung, der ja nun ein eher einseitiges Bild für die einzelnen Bürger abbildet - das sieht man in der Kinder- und Jugendhilfe eindeutig. Um Glaubenssätze in sämtlichen Bereichen aufbrechen zu können, braucht es neue Begriffe, die frei von alten Denkmustern und Bildern sind. Es geht doch ein Stück weit darum, dass wir uns öffnen und Veränderungen zulassen, um Partizipation zu ermöglichen und schadende, hierarchische Strukturen aufzubrechen?
Wie kann das gelingen, wenn wir Wörter verwenden, die früher mit körperlicher Gewalt einhergingen? Wie können wir obdachlosen Menschen helfen, wenn die ganz oben in einem warmen Büro sitzen und Entscheidungen treffen, die viel zu weit entfernt von dem sind, was da draußen nah an den Menschen wirklich passiert?
Die wirklichen Krisen sind doch da, wo wenig Mittel zu Verfügung stehen. Es gibt keine Annäherung, indem Sprache Distanz verursacht.
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Re: neue Rahmenbedingungen?

von gelöscht -
Ich würde in dem Punkt zustimmen, dass ein bewusster Umgang mit Formulierungen dabei helfen kann, Aufmerksamkeit für normalisierte Problematiken zu schaffen. Allerdings sollte uns auch bewusst sein, dass eine Veränderung von Begrifflichkeiten keine Veränderung der akuten Problematik bedeutet. Ich sehe auch die Gefahr, dass ein großer Teil der öffentlichen Aufmerksamkeit der sprachlichen Debatte zufällt, ohne dabei die wirkliche Problematik zu berücksichtigen.
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Re: neue Rahmenbedingungen?

von Eda Yilmaz -
Ich kann mich nur anschließen. Ich persönlich finde, dass vieles in unserer Hand liegt in Bezug auch auf die Sprache, welche Wörter wir verwenden usw.
Zum Beispiel hatte ich vor dem Studium im Alltag nicht gegendert. Dadurch, dass es in Seminaren usw. thematisiert wurde, habe ich auch für mich reflektiert, dass es wichtig ist zu gendern. Wie du schon geschrieben hast, funktioniert das Miteinander über Kommunikation. Um Veränderungen anzuregen ist die Kommunikation wichtig, damit Menschen darüber reflektieren und (vielleicht) zu gewissen Erkenntnissen gelangen können, die sie vorher (vielleicht) nicht hatten.
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Re: neue Rahmenbedingungen?

von Zilan Aca -
Ich finde dein Kommentar sehr interessant, weil ich mir davor nie Gedanken über den Begriff "Erziehung" gemacht habe und darüber wie das Machtgefüge in diesem Wort steckt. Danke dafür erstmal! Uns stetig zu sensibilisieren was Sprache angeht, ist eine wichtige Aufgabe. Wenn ich so richtig über den Begriff nachdenke, finde ich ihn auch irgendwie unpassend. Ein Mensch ist ein freies Wesen, welches natürlich wenn es beispielsweise noch ein Kind ist von uns lernt und begleitet wird. Aber inwiefern wird es "erzogen"?
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Re: neue Rahmenbedingungen?

von Emma Remisch -

Hallöle, 

bei dem Thema Begriffe zu verändern, um das was sie beschreiben zu verändern, tu ich mich, bei dem Begriff Erziehung, etwas schwer. 

Ich gehe mit, wenn es heißt, dass Sprache Bewusstsein schafft und, dass wir, wenn wir Sprache (in)bewusst verändern, dies auch einen Einfluss auf unsere Denk- und Handlungsmuster haben kann. 

Allerdings könnte man auch das, was hinter dem Begriff Erziehung steht oder stehen kann ( Machtgefüge, ein „ziehen“ in eine gewollte Richtung, Hierarchie und unreflektiert genutzte Macht ) auch für die umdeuten bzw. Anders lehren, leben und weitergeben. 

Ich selbst habe im Zusammenhang meines Fachabiturs den Begriff Eeziehung folgendermaßen gelehrt bekommen: Dass man als Pädagog*in/Sozialarbeiter*in/Erzieher*in einen Einfluss auf die Entwicklung eines Menschen/Individuums nimmt. Und diesen Menschen/dieses Infividuum in seiner Entwicklung begleitet.

 und, wie Matthias anschneidet, bin ich so als erziehende Person auch in der Lage reflektierte und definierte Macht auszuüben. Ich denke sogar, dass dies mitunter notwendig sein kann. Begriffe können auch verschleiern was tatsächlich passiert und wenn ich „Begleiter*in“ statt „Erzieher*in“  sage (im Kita Kontext begegnet mir dies des Öfteren), aber trotz des neuen Begriffes eben nicht die begleitende Rolle gelebt wird sondern Erziehung im klassischen Sinne stattfindet, dann halte ich das nicht für richtig .

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Re: neue Rahmenbedingungen?

von gelöscht -
Hi Emma!

Begriffe wie Erziehung oder viel anschaulicher ist der Begriff "Stiefmutter" rufen gewisse Bilder/Vorstellungen hervor und schaffen Barrieren.
Wenn ich sage, dass ich Stiefmutter bin, dann denkt man sehr oft an das, was in dem Märchen "Schneewittchen" abgebildet wird. Um ohne Vorurteile oder emotionale Barrieren in eine Beziehung gehen zu können, braucht es neue Begriffe. Ich fand es sehr anschaulich, was Jesper Juul dazu in seinem Buch "Bonuseltern" erklärt.
Ähnlich stelle ich es mir in politischen/wirtschaftlichen Hierarchien, die die soziale Arbeit betreffen, vor.
Wir sind doch immer noch in der Situation, in der wir - die Sozialarbeiter:innen, die nah am Geschehen sind - nicht richtig wahrgenommen werden und man eher belächelnd auf uns blickt? Während ganz oben Entscheidungen getroffen werden, die wir dann in unserem Alltag ausfechten müssen. Wie soll sich meine innere Haltung verändern, wenn ich in meinem privaten Lebensalltag hierarchisch (Ich bin die Mutter und weiß, was gut für dich ist) denke? Wenn ich nicht an mich heranlasse, dass Erziehung zwar in einem Wandel ist aber die neuen Ansätze keinen anderen Namen bekommen und mit dem gleichgesetzt werden, was Alice Miller so schön in ihren Büchern beschreibt?

Vielleicht hat das wenig mit dem Thema der Wohlfahrt zutun - ich habe nur etwas aufgegriffen, was in der Austauschrunde erwähnt wurde und mich zum Nachdenken angeregt hat.
Als Antwort auf Emma Remisch

Re: neue Rahmenbedingungen?

von Larkin Liederwald -
Da gebe ich dir weitestgehend recht. Wie du sagst, Sprache schafft Bewusstsein. Manchmal macht man es sich meiner Meinung nach aber auch zu einfach damit. Dass unsere Gesellschaft teilweise gewaltvoll umgeht und auch Eltern gewaltvoll mit ihren Kindern umgehen (damit meine ich keine physische Gewalt) ist etwas, was hinterfragt werden sollte. Kinder werden entmündigt usw. Das gilt es zu kritisieren. Aber in diesem Fall den Begriff einfach zu ändern halte ich für wenig wirksam.
Als Antwort auf Larkin Liederwald

Re: neue Rahmenbedingungen?

von gelöscht -

Ich kann mich dem nur anschließen. Sprache schafft Bewusstsein. Jedoch macht es meiner Meinung nach einen Unterschied ob man es bei der bloßen Umformulierung bewendet. Es bleibt der wiederkehrende Eindruck, dass es gut ist Worte wie "Erziehung" zu hinterfragen. Ich bin mir teilweise unsicher ob die Veränderung von Begrifflichkeiten wirklich die erforderlichen Veränderungen anstoßen kann. Teilweise sind diese Diskussionen, über die ich nebenbei sehr dankbar bin, erhellend und können ein Stein des Anstoßes sein sich mit diversen Themen näher auseinanderzusetzen und diese nicht als gegeben hinzunehmen. Dies erfordert allerdings gewisse Ressourcen wie Zeit und Reflexionsinteresse.

Als Antwort auf gelöscht

Re: neue Rahmenbedingungen?

von Susan Carolin Hagemann -
Ich würde Christina zustimmen und auch sagen, dass das Überdenken von Begriffen sehr sinnvoll sein kann. Denn beim Überdenken von Begriffen ist in vielen Fällen eine Reflexion bzw. Auseinandersetzung ein sehr relevanter Teil. Zudem fällt mir ein sehr spannendes Beispiel aus dem Buch „Sprache und Sein“ ein. In dem Buch beschreibt die Autorin durch einen sehr schönen Dialog mit ihrer Tante, wie relevant Sprache bzw. Worte in der Kommunikation sein können.
Tante: “Sieh nur, wie stark dieses yakamoz leuchtet!”
Autorin: “Wo denn?”
Die Tante deutet dann auf das Meer und dennoch weiß die Autorin nicht, was gemeint ist. Bis sich die Eltern einschalten und erklären, dass yakamoz „die Reflexion des Mondes auf dem Wasser“ beschreibt. Am Ende meint die Autorin: „Denn Sprache verändert unsere Wahrnehmung. Weil ich das Wort kenne, nehme ich wahr, was es benennt.“ (S.7f.)
Als Antwort auf gelöscht

Re: neue Rahmenbedingungen?

von Sandra Waclaw -

Hey Ihr, 

Ich stimme euch allen da vollkommen in euren Gedankengängen und Kommentaren zu. Aus meiner Sicht ist die Sprache eine gewalte Machtform. Sie kan verletzen, gut tun, klären. verhandeln, zerstören und vieles mehr. Sie löst in dem gegenüber meistens irgendeine Art von Gefühlen aus. Mit der Zeit verändert sich auch die Sprache. Ich habe mir bis vor wenigen Jahren ebenfalls keine Gedanken um das Gendern geamcht. Mir kam es nichtmal in den Sinn, dass wir hauptsächlich die maskuline Form im Sprachgebrauch verwendet haben. Erst mit den Genderformen ist mir aufgefallen, wie wir bisher miteinander gesprochen haben. Sprache ist gewaltig und unverzichtbar. Beeindruckend das ganze ... Mitlerweile ist es immer schwieriger geworden, miteinander zu kommunizieren.. wir müssen sthets aufpassen was wir sagen, wie wir uns mitteilen möchten und was unsere Worte dem eggenüber auslösen könnten. 

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Re: neue Rahmenbedingungen?

von Virginia Ruß -
Auch ich habe schon oft über den Begriff "Erziehung" nachgedacht. Natürlich ist wie Herr Schreckenbach schon meinte die Bedeutung, die wir dem Begriff zuschreiben, eine hichgewichtete. Allerdings sehe ich auch hier die Schwierigkeit, denn es geht nunmal nicht nur um den fachlichen Inhalt, sondern auch um den, welchen Fachfremde diesen Zuschreiben bzw. was das Wort als Interpretationsmöhlichkeit hergibt. Und deshalb würde auch ich gern ein anderes Wort finden wollen, da wir auf Augenhöhe mit Klient*innen arbeiten und diese nicht "erziehen" wollen (ebenso gemünzt auf Kinder).

Zu der Partizipation sehe ich extrem großes Potential. Es gibt die Partizipationssrufen nach Gernert, wo er in den ersten Stufen von Pseudo-Partizipation redet und erst ab der 7 Stufe von echter Partizipation redet (empfinde im übrigen die höchste Stufe nicht mehr partizipativ, da hier die Chefposition kein Mitspracherecht mehr besitzt, was gegen partizipative Arbeit spricht meiner Meinung nach). Es geht also nur darum, wie methodisch vorgegangen werden muss, um wirklich alle Menschen mit ihren unterschiedlichsten Voraussetzungen teilnehmen können. Evtl. Ist es nicht möglich die 9. Stufe umzusetzen, aber mindestens die 7. Und wenn Partizipation bereits im Kindergarten mit 2 Jährigen machbar ist (aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es möglich ist), dann liegt es meiner Meinung nach nur an der Einstellung von den Menschen, dem Staat, den verbunden usw. dass Partizipation nicht machbar ist.
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Re: neue Rahmenbedingungen?

von Falko Netsch -
Hallo zusammen,
ich finde eure Ausführungen zum Begriff „Erziehung“ und den Aspekt der Bewusstseinsschaffung über Sprache sehr spannend. Meiner Meinung nach nehmen wir alle Sprache und Wörter je nach Kommunikationsart immer unterschiedlich war und interpretieren subjektiv. Wenn wir dem Wort „Erziehung“ die Bedeutung von "großziehen, ernähren oder auch entwicklungsfördernd“ geben möchten, ruft das wahrscheinlich in den meisten eine positive Konnotation hervor. Jedoch ist die „Erziehung“ im Sinne von „Zurechtweisungen oder durch Hierarchie geprägten Einfluss" eine vollkommen andere und negativere Sicht.
Was ich damit sagen möchte ist, dass letzten Endes nicht allein die „korrekte“ Sprache Dinge verändern, sondern immer unser Handeln.
Als Antwort auf Falko Netsch

Re: neue Rahmenbedingungen?

von gelöscht -
ich finde der Begriff "Erziehung" ist problematisch, weil er ein starkes Vakuum schafft, das dazu einlädt, ein universelle Definition zu finden. In Wirklichkeit ist jede Erziehung einzigartig und hängt von den spezifischen Kulturen, Traditionen, Werten und Erfahrungen der einzelnen Personen ab. Es ist schwierig, eine allgemein akzeptierte Definition zu finden, die alle verschiedenen Erziehungsstile erfasst. Darüber hinaus ist es schwierig, ein universelles Verständnis von Erziehung zu definieren, da es viele verschiedene Aspekte gibt, die berücksichtigt werden müssen, wie z.B. kulturelle, religiöse, psychologische, soziale, physische, emotionale und moralische Faktoren.
Als Antwort auf gelöscht

Re: neue Rahmenbedingungen?

von gelöscht -
Grundsätzlich stimme ich zu, dass Sprache große Auswirkungen hat. Sprache ist einer der wesentlichen Teile menschlicher Kommunikation und die Wortwahl hat ebenso große Bedeutung „wie“ etwas gesagt wird, also mit welcher Betonung, begleitet von welcher Gestik und so weiter. Sprache ist aber auch etwas Lebendiges, sich Entwickelndes. Worte, Begriffe also einfach per Beschluss, mittels Autorität durch neue Begriffe zu ersetzen, halte ich grundsätzlich für schwierig und genau ein Beispiel für die Art der „Erziehung“ die hier von denjenigen, die den Begriff Erziehung kritisieren damit ja angewandt wird. Totale Autorität sozusagen. Interessant finde ich auch, dass der Begriff Erziehung scheinbar ja für viele auf diese sehr einseitige Art definiert und stark belastet ist. Warum eigentlich? Das Wort geht auf das althochdeutsche „irziohan“, welches „herausziehen, aufziehen“ bedeutet. Unter dem Vorbild des lateinischen „educare“, was „aufziehen, großziehen, ernähren, erziehen“ heißt, wurde daraus die Bedeutung “jemandes Geist und Charakter bilden und seine Entwicklung fördern“. Das ist auch das, was ich mit dem Begriff Erziehung verbinde.