Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Zu deinem ersten Satz fällt mir ein, - was ich auch sehr interessant fand, dass Manipulation erstmal grundsätzlich nichts schlechtes ist, sondern etwas ganz alltägliches ist. Das sogar ein Kunstwerk, welches uns berührt, nach psychologischer Definition bereits eine Manipulation ist. Problematisch wird, so wie ich Mausfeld verstanden habe, die Manipulation erst durch das Machtgefälle, welches zum Beispiel zwischen dem einzelnen Menschen und einer Lobby entsteht. Mich hat die ausgereifte und tief erforschte Systematik überrascht, mit welcher solch eine Manipulation stattgefunden hat, zum Beispiel wie bei dir beschrieben in der Arbeiterbewegung. Und natürlich auch nach wie vor stattfindet.
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Beim Schauen leuchtet alles ein und man hat viele Aha-Momente. Auf der anderen Seite klang es furchtbar gruselig.
Tatsächlich sieht es für mich!!! so aus, dass die Fachhochschule genau das repräsentiert, was Mausfeld in seinem Vortrag beschreibt.
Wie soll man etwas potentiell Populistisches vergessen, wenn man die Realität scheinbar vor Augen hat?
Allein auf die Asymmetrie von Macht in Bezug auf Wissen bezogen - Fachhochschulebeispiel: Modulordnung mit den Workloadstunden.
Ich sehe es auch deutlich kritischer, wennn keine konkreten Gegenargumente gebracht werden können, außer, dass er fachfremd Verknüpfungen herstellt und populistisch auftritt. Natürlich müssen die Priviligierteren so reagieren. Die Frage ist doch weniger wie es mir mit dem Vortrag ging, sondern, was die Reaktionen vermeindlich Betroffener auf solche Verknüpfungen sind?
Ich nehme mir vor, dass ich mehr Mausfeldkritische Beiträge im Netz suchen werde, um ein wenig Licht ins Dunkel zu kriegen. Einseitige Informationen sind immer sehr schwierig.
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Allein seine Darstellung von Kommunikation („Kommunikation = Beeinflussung der mentalen Zustände“) und als wäre diese die „einzige und wahre“ Definition“, stört mich. Denn allein nach Klaus Merten existieren für diesen Begriff „Kommunikation“ in der Wissenschaft über 160 verschiedene Definitionen. Zudem gibt es keine Herleitung, wie er zu dieser Definition kommt. Natürlich ist dies auch der Kürze der Vorlesung geschuldet, vielleicht wäre die in seinem Buch „Schweigen der Lämmer“ zu finden.
Ein Punkt, der mich auch sehr gestört hat, den hat für mich Nafkumbi Merga Negeri gut aufgezeigt. Er stellt diese Asymmetrie so dar, dass wir (hier in Deutschland) die „leidtragenden“ Personen sind. Doch wir hier in Deutschland profitieren wahnsinnig von dem Kapitalismus (natürlich gibt es auch in Deutschland Missstände), jedoch wird das nicht erwähnt. Es hat einen Grund, wieso wir nicht komplett entrüstet sind: Auch wenn wir am kürzeren Hebel der Asymmetrie sitzen, profitieren von dieser. Zudem finde ich es spannend, dass er am Ende keine „Hinweise“ zur Veränderung gibt.
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Mir persönlich fällt es auch schwierig den Vortrag für mich einzuordnen.
Einerseits bestätigt Mausfeld im Großen und Ganzen meinen Eindruck, dass wirtschaftliche Lobbygruppen viel zu viel Einfluss auf demokratische Entscheidungen haben. Dadurch entsteht bei mir schon länger ein sehr pessimistisches Gefühl der Machtlosigkeit, ich fühle mich als Wähler nicht ernstgenommen denn meiner Meinung nach werden demokratische Systeme dadurch massiv delegitimiert.
Andererseits erscheint mir Mausfeld selbst als widersprüchlicher Charakter, sodass ich auch eine kurze Googlesuche bemüht hatte um etwas über seine Person herauszufinden.
Ich teile die Kritik, dass er als Psychologieprofessor vielleicht nicht unbedingt die fachliche Expertise hat um solche soziopolitischen Zusammenhänge zu analysieren.
Auch dass Mausfeld in diesem Vortrag immer wieder den Vorwurf von Verschwörungstheorien vorgreifend abtut, um dann wenige Jahre später während der Coronakrise in extrem zwielichten Milieus (Ken Jebsen etc.) zu propagieren machte mich stutzig.
Insgesamt erschien mir der Vortrag schlussendlich massiv zusammengepuzzelt und nicht immer stimmig.
Außerdem fehlte mir irgendwie ein Resümee, ein Handlungsvorschlag um den Missständen zu begegnen.
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Mausfeld schafft es unzählige Dinge zu benennen, die in unserem politischen System unsozial und „falsch“ sind, jedoch wird nicht auf Strategien zur positiven Veränderung hingewiesen.
Im Ganzen sind mir die Ansichten von Mausfeld zu sehr schwarz weiß gedacht und reduzieren die Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmtheit von Menschen.Mausfeld schafft es unzählige Dinge zu benennen, die in unserem politischen System unsozial und "falsch" sind, jedoch wird nicht auf Strategien zur positiven Veränderung hingewiesen.
Im Ganzen sind mir die Ansichten von Mausfeld zu sehr schwarz-weiß gedacht und reduzieren die Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmtheit von Menschen.
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Hey,
das wir manipuliert und die Entscheidungsmöglichkeiten gering sind, sind für mich Dinge, die zu diesem System wichtige Bestandteile sind. Wir Menschen brauchen scheinbar die Normen, die Eingrenzungen, jemanden oder mehrere die uns sagen wolang es geht und Menschen belohnt werden (oder zumindest die Konsequenzen nicht erfahren müssen) die sich an all die Vorgaben und Vorschriften halten. Ich habe es schon immer öfter erlebt, dass manche Menschen (die Mehrheit) Angeleitet und geführt werden wollen. Sie wollen klare Strukturen und Anweisungen. Warum? Gute Frage... Es gibt auch immer die MEnschengruppe, die gegen all diese Vorschriften, Normen und Strukturen sind und die sind wichtig, um sich weiterentwickeln zu können. Sie allerdings machen zu lassen ist schwierig, ganz egal mit welcher Meinung... das System würde sonst sinnlos werden und wer weiß, vielleicht würde die welt dann anders aussehen... chaotisch?
Ich persönlich brauche auch Strukturen und Normen, an die ich mich halten kann, um ein gemeinsames MIteinander realisieren kann. Alllerdngs bin ich auch ein Freund des mitdenkens, eigenen Kopf haben und seinen Visionen/Bildern/Meinungen/etc. mitteilens.
Ich finde insgesammt das ganze bestehende System schwierig, aber auch schwierig es allen so recht zu machen, dass es keine zwei Seiten einer Meinung gibt... unmöglich! .... Schwierig
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Ich finde das Thema echt nicht einfach.
Deine Gedanken - Sandra - finde ich sehr interessant.
Ich kann dir nur Recht geben, dass Strukturen und Normen notwendig sind, damit es in der Gesellschaft ein gutes Miteinander gibt. Ich denke auch, dass die Welt ohne Strukturen und Normen sehr chaotisch wäre. Allein die Vorstellung ist gruselig.
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Ich glaube immer mehr, dass wir alle, egal welcher gesellschaftlichen Schicht wir entstammen und wie selbstständig wir grundlegend sind, eine entsprechende Struktur benötigen. Eine Struktur gibt Sicherheit. Und zwar nicht nur für unsichere Personen. Natürlich passt sich der Mensch gerne an, denn es wartet in der Regel eine gesellschaftliche Belohnung und Akzeptanz. Trotzdem darf man, wie Sandra schon sagte, niemals aufhören mitzudenken und an entsprechender Stelle seine Meinung zu äußern, auch wenn man damit aneckt.
Re: Zerschlagung von Bewegungen als Machterhaltungsinstrument
Politische Entscheidungen können durch „Meinungsmache“ beeinflusst werden, indem beispielsweise die Meinungen der Menschen geformt werden durch die gezielte Verbreitung oder gezielte Unterdrückung bestimmter Infos. Somit wird also die öffentliche Meinung manipuliert und in eine bestimmte Richtung gelenkt. Das ist eine sehr gruselige Art von Gewalt.
Eine Strategie der „Meinungsmache“ um an das gewünschte Ziel zu kommen ist Verallgemeinerung. Dazu fällt mir das Beispiel ein, dass vor Allem rechte Parteien wie die AfD Politische Werbung machen und Propaganda nutzen und damit über migrantische Menschen verallgemeinernd sprechen. Dies führt dazu das die Meinungen von ohnehin voreingenommenen Menschen aber auch von Menschen die eine andere Meinung hatten, in eine gewünschte Richtung gelenkt wird.
Ich denke ähnlich wie Nafkumbi zu Mausfeld und seinem Zitat. Allerdings denke ich schon, dass die Menschen auch manipuliert sind und nicht einfach nur die Privilegien die ihnen der Kapitalismus bietet genießen. Sowohl Deutschland als auch die USA lebt vom Kapitalismus, wir kennen gar nichts anderes und werden täglich von allen Seiten manipuliert. Beispielsweise durch die Algorithmen die einem immer wieder personalisierte Werbung zeigt und einem das Gefühl vermittelt „Das brauchst du“.