Zitieren

Im Sinne der Transparenz verweisen Sie sowohl im Text als auch in Ihrem Literaturverzeichnis am Ende Ihrer Arbeit auf alle Quellen, auf die Sie zurückgegriffen haben.

Für Verweise im Text haben Sie drei Möglichkeiten:

  • Sie können direkt im Text darauf verweisen, mit einführenden Sätzen wie "in einer Studie von XY (2014) wird darauf hingewiesen ..." oder am Ende der betroffenen Stellen (XY, 2014).
  • Wenn Sie einen Text sinngemäß wiedergeben, ihn quasi selbst zusammenfassen, arbeiten Sie mit vgl. (vergleiche), zum Beispiel (vgl. XY, 2014, S. 165). Bei Zitaten "..." lassen Sie das "vgl." weg. 
  • Zuletzt haben Sie die Möglichkeit, Ihre Literaturverweise in Fußnoten unterzubringen, falls Sie die direkten Verweise im Text als störend für den Fließtext empfinden.1

In Ihrem Literaturverzeichnis werden Sie dann exakter. Für jeden Verweis im Text muss sich eine exakte Referenz wiederfinden. Dabei ist es relevant zu beachten, dass sich verschiedene Publikationsformen in ihren Angaben unterscheiden. Sie identifizieren also zunächst die Quelle selbst:

  • Literatur: Monografie, Beitrag in einem Sammelband, Zeitschriftenaufsatz, Zeitungsartikel, graue Literatur (z.B. Skripte, Arbeitspapiere ...)
  • Internetadressen
  • andere Quellen, wie Sendungen aus Radio oder Fernsehen, Vorträge oder persönliche Gespräche

Aber beachten Sie: das Literaturverzeichnis besteht immer nur aus EINEM Alphabet. Historisch-philologisch arbeitende Fachdisziplinen wie die Archivwissenschaft unterteilen manchmal noch zwischen Literaturnachweisen und (historischen, analysierten) Quellen. Ihr Literaturverwaltungsprogramm (z.B. Citavi) hilft Ihnen dabei, wie die Literaturangabe zusammengesetzt werden muss. Bei Citavi können Sie z.B. über 3000 verschiedene Zitationsstile (Bibliographie-Formate) einschalten. 

Wie Sie zitieren, hängt vorwiegend von der jeweiligen Fachcommunity ab. Lesen Sie z.B. die Autoren-Anweisungen bei Zeitschriften, aus denen Sie zitieren, einmal genau durch, um herauszufinden, ob es Leitlinien gibt, die sich in Ihrem Fach- oder Themengebiet häufiger finden. Manchmal geben auch die Gutachter konkrete Anweisungen (die Sie befolgen sollten um der Note willen.) In allen Fach-Disziplinen haben sich unterschiedliche (oft nicht kompatible) Vorgehensweisen durchgesetzt - grundsätzlich ist aber nur eines wirklich wichtig: dass Sie sich für ein System entscheiden und dieses stringent durchziehen. Bei der Erfassung Ihrer Literatur gilt vor allem soviel Information wie möglich aufzuschreiben, z.B. auch den ausgeschriebenen Vornamen oder den Verlag. Weglassen kann man immer noch.

Besonders häufig werden die Zitationsstile der MLA (Modern Language Association) oder der APA (American Psychological Assiociation) genutzt. Aber auch die DIN/ISO Norm 690 gibt wichtige Hinweise. Der Citavi eigene Stil hat sich in unseren Fachgebieten allgemein bewährt. Entscheiden müssen Sie sich, ob Sie den Nachweis über Fußnoten (Autor: Kurztitel, Seitenzahl) oder im Text in Klammern mit dem sog. Chicago-Stil (Autor Jahr, Seitenzahl) durchführen. Das ist manchmal Geschmacksache, manchmal eine Frage der konkreten Vorgaben Ihres Betreuers oder des Publikationsorgans, das Sie anvisieren.

Immer dann, wenn Sie die Quellen Ihrer Argumente und Zitate nicht nachvollziehbar auszeichnen, begeben Sie sich in die Gefahr einer der schlimmsten wissenschaftlichen Vorwürfe: des Plagiates. Unter Plagiat versteht man geistigen Diebstahl und es erfüllt den juristischen Tatbestand der Täuschung (bzw. des Meineids, da Sie meist eine Eigenständigkeitserklärung mit abgeben müssen). Dies kann nicht nur für Minister*innen erhebliche Konsequenzen für den Lebenslauf haben! Hierbei reicht es nicht, eine Quelle im Literaturverzeichnis anzuführen, es muss der direkte Bezug zum Inhalt genau dort hergestellt sein, wo Sie fremde Gedanken nutzen - und das tun Sie ja fast überall.2 Immer dann, wenn Ihre Betreuer/Gutachter/Leser*innen Zweifel haben (zum Beispiel, weil Schreibstile nicht zusammenpassen), wird Ihre Arbeit gründlich nach Plagiaten durchsucht werden. (Manche Fachbereiche prüfen auch systematisch per Software nach Plagiaten!) Bleiben Sie also transparent - nicht nur im Sinne der Weiterverarbeitung durch die Wissensgemeinschaft, sondern auch im eigenen Interesse.


vgl. Scharz, Thomas (2004): Merkblatt zur Zitation - Zur Gestaltung bibliografischer Angaben in Texten, Fußnoten und Literaturverzeichnissen. Universität Duisburg-Essen. Online verfügbar unter: https://www.uni-due.de/agpaedagogischejugendforschung/pdf/Merkblatt.pdf (Letzter Zugriff: 26.08.2014).

vgl. Evangelisch-Theologische Fakultät (2011): Was ist ein Plagiat? Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Online verfügbar unter: http://egora.uni-muenster.de/fb1/pubdata/Was_ist_ein_Plagiat.pdf (Letzter Zugriff: 26.08.2014).