Einleitung

Ihre Einleitung werden Sie zum Schluss schreiben – denn erst dann sind Sie in der Lage, Ihre Arbeit wirklich zu beschreiben. Ihre Einleitung und Ihr Abschluss sollten einen Bogen spannen und sich aufeinander beziehen; idealerweise werden sie parallel bzw. direkt nacheinander geschrieben. Wenn es für Sie jedoch wichtig ist, eine Arbeit von vorne nach hinten zu schreiben, spricht natürlich nichts gegen eine Einleitung zum Auftakt, die Sie jedoch am Ende noch einmal gründlich überarbeiten sollten - denn all Ihre Versprechen aus der Einleitung müssen eingehalten werden.

Eine Einleitung ist in der Regel nicht länger als zwei Seiten. Sich kurz zu fassen ist bekanntlich schwer – planen Sie daher unbedingt genug Zeit für diesen wichtigen Schritt ein und langweilen Sie Ihre Leser*innen nicht schon direkt beim Einstieg. Die Qualität Ihrer Einleitung wirkt sich maßgeblich auf die Art des Weiterlesens aus!

Ihre Einleitung führt uns in das Thema ein - geben Sie uns, wenn Sie möchten, Ihren persönlichen Bezug, auf jeden Fall aber den aktuellen (wissenschaftlichen) Kontext, in dem sich Ihre Arbeit bewegt. Sie fasst zudem die Problem- und Zielstellung Ihrer Arbeit zusammen und erklärt Aufbau und Vorgehensweise.

Investieren Sie die Zeit, über den ersten Satz Ihrer Arbeit nachzudenken. Ihre Eröffnung gibt den Ton für die gesamte Arbeit an.

"Im digitalen Zeitalter scheint jede benötigte Information nur noch einen Mausklick entfernt zu sein." "Bibliotheken stehen seit jeher vor der Aufgabe, große Datenmengen zu verwalten und diese den Nutzern zugänglich zu machen. Technologische, organisatorische und politische Entwicklungen unterstützen das Bibliothekswesen dabei."

"Thailändische Elefanten, die Satellitenschüsseln in den Urwald transportieren (UNEP, 2002), Bibliotheksboote mit Internetanschluss in Bangladesch (Shidhulai, 2008), Tests mit Ballons, die aus der Stratosphäre eine Internetverbindung zur Erde herstellen (Google, 2013) – all dies sind Versuche, Menschen einen Zugang zum Internet zu ermöglichen und damit die globale digitale Spaltung zu verringern - einer Spaltung, die die Mehrheit der Weltbevölkerung vom Zugang zu Wissen und Information im 21. Jahrhundert ausschließt."

"Die Bestandsvisualisierung ist eine besondere Form der Informationsvisualisierung und wird in Bibliotheken u.a. bereits in Form von Leit- und Orientierungssystemen eingesetzt. Diese Arbeit erforscht daher kein neues Forschungsfeld, sondern blickt nur mit einer anderen Sicht auf das bereits Vorhandene und entwickelt dieses weiter."

Ihre Einleitung beschreibt quasi den Mittelpunkt Ihrer Arbeit - all das, was Sie als zentral betrachten. Dies gibt Ihren Betreuer*innen die Möglichkeit, sich klar auf die Arbeit einzulassen. Vor allem gibt sie aber auch zukünftigen Forschenden die Entscheidungsmöglichkeit, ob Ihre Arbeit für sie relevant ist oder nicht.

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